AUFGABE >> 5. Lesen Sie „Publika“.

PUBLIKA

Was ist ein „Publikum“? 

Es gibt Hunderte verschiedener Arten von Publika. 

Man hört Leute sagen: „Das Publikum“, ein Star spricht von „meinem Publikum“. Man schaut im Wörterbuch nach und stellt fest, dass „Publikum“ eine organisierte oder allgemeine Gruppe von Leuten ist. 

Es gibt eine spezielle Definition des Wortes „Publikum“, die nicht im Wörterbuch steht, die aber im Gebiet der Public Relations verwendet wird. „Publikum“ (Plural „Publika“) ist ein Fachbegriff der Public-Relations-Leute. Er bedeutet nicht die Menge oder die Massen. Er bezeichnet „eine Art Zuhörerschaft oder Leserkreis“.

Für PR-Fachleute ist die allgemeine Bevölkerung in einzelne Publika eingeteilt. Vermutlich hätten die frühen Pioniere auf dem Gebiet der Public Relations bereits im Jahre 1911 anfangen sollen, das Wort „Zuhörerschaft“ zu verwenden, als einige der ersten Fachbücher über Public Relations geschrieben wurden. Aber sie taten es nicht. Sie benutzten das Wort „Publikum“, worunter sie verschiedene Arten von Zuhörerschaften für ihre Kommunikationen verstanden.

In den Wörterbüchern werden Sie das also nicht als einen Fachausdruck der Public Relations finden. Sie tun also besser daran, sich den Begriff einzuprägen und ihn einzuüben, sodass Sie ihn benutzen können. Andernfalls werden Sie mehr PR-Fehler begehen, als man leicht ausrechnen kann.

Falsches Publikum ist für etwa 99 % aller Fehler in Public-Relations-Aktivitäten verantwortlich und ist die Hauptursache für Misserfolge in PR.

Was also ist ein „Publikum“? 

„Publikum“ ist ein Fachausdruck der PR-Leute. Er bedeutet nicht die Menge oder die Massen. Er bezeichnet „eine Art Zuhörerschaft oder Leserkreis“.

Im PR-Jargon verwendet man „Publikum“ immer zusammen mit einem anderen Wort. In der Public Relations gibt es keine alleinstehende Form für „Publikum“. Ein PR-Experte sagt niemals DAS Publikum. 

Es gibt das „Publikum Gemeinde“, worunter Stadtbewohner zu verstehen sind, die nicht in andere spezielle Publika eingeteilt sind. Es gibt das „Publikum Angestellte“, worunter jene Leute zu verstehen sind, die für die Firma arbeiten. Es gibt das „Publikum Aktionäre“, worunter man die Leute versteht, die Aktien des Unternehmens besitzen. Es gibt das „Publikum Teenager“, was die Leute bezeichnet, die noch nicht 20 sind. Es gibt das „Publikum Ärzte“, worunter die Doktoren der Medizin zu verstehen sind, die man als Publikum anzusprechen versucht.

Ein gemeinsames Interesse oder eine gemeinsame Eigenschaft im Beruf oder in der gesellschaftlichen Klasse – irgendeine Ähnlichkeit im Rahmen einer besonderen Gruppe – bestimmt die Art des Publikums oder der Zuhörerschaft.

Jemand, der Public Relations anwendet, braucht diese Gruppeneinteilung, weil er von jeder einzelnen Art Publikum unterschiedliche Interessen erwarten kann. Deshalb muss die Werbung, die er an sie richtet, speziell auf jede Art Publikum zugeschnitten sein. 

In der Welt der Public Relations gibt es keine Kinder – es gibt ein „Publikum Kinder“. Es gibt keine Teenager – es gibt ein „Publikum Teenager“. Es gibt keine älteren Leute, es gibt ein „Publikum ältere Leute“. 

Jemand, der Public Relations einsetzt, denkt nicht in riesigen Massen. Er denkt in Arten von Gruppen innerhalb der Massen. 

Public Relations ist eine Tätigkeit, die sich mit Präsentation und mit Publika befasst. Selbst wenn der PR-Mann eine Pressemitteilung schreibt, „schneidert“ er sie exakt auf eine bestimmte Veröffentlichung zu, die eine bestimmte Art von Publikum erreicht, und er schreibt sie für dieses Publikum.

Um das zu tun, muss er zuerst eine Vorstellung über die Meinungen oder Realität dieses Publikums oder dieser Zuhörerschaft haben. Er findet das heraus, indem er eine Umfrage durchführt. 

Eine Umfrage ist eine Auswahl oder teilweise Sammlung von Tatsachen, Zahlen oder Meinungen, die aufgezeichnet wurden, und die verwendet wird, um sich dem, was eine vollständige Sammlung und Analyse enthüllen könnte, anzunähern oder aufzuzeigen.

Zum Beispiel gibt es in einem Gebiet eine Gruppe von dreitausend Lehrern, und Sie wollen herausfinden, was sie von der Schulaufsichtsbehörde wollen. Indem Sie zweihundert dieser Lehrer befragen, die aufs Geratewohl ausgewählt wurden, können Sie eine gute Vorstellung davon bekommen, wo die ganze Gruppe der Lehrer im Hinblick auf diese bestimmte Frage steht. 

Jemand, der PR-Techniken einsetzt, macht Umfragen im Hinblick auf spezielle Publika. Er präsentiert dann seinen Stoff so, dass dieses spezielle Publikum beeinflusst wird.

Er bietet dem „Publikum Teenager“ keine Geschichten über Rollstühle an und dem „Publikum ältere Leute“ keinen Kinderkram als Wettbewerbs-Preise.  

Alles, was man der Öffentlichkeit anbietet, sollte so erdacht sein, dass man damit ein bestimmtes Publikum erreicht.

Wenn Sie das durcheinander bringen, scheitern Sie. 

Wenn Sie das richtig verstehen und eine Umfrage darüber machen, haben Sie Erfolg. 

Jemand, der diesen Begriff von Publika nicht verstanden hat, könnte vollständig fehlschlagen. Wenn irgendein PR-Mann versuchen würde, bei dem „Publikum Polizei“ für die „Ehren von John Dillinger“ zu werben, würde er gewiss keine Reaktion erhalten. Gleichermaßen wird das „Publikum Verbrecher“ über die „Helden in Uniform“ sicherlich nicht in Ekstase geraten. 

Alle fachmännische Public-Relations-Arbeit zielt auf eine bestimmte, sorgfältig befragte, spezielle Zuhörerschaft ab, die „Publikum __________“ heißt. 

Wenn Sie das wissen, können Sie das Gebiet der Public Relations verstehen. 

Wenn Sie es gekonnt einsetzen können, sind Sie ein Fachmann auf dem Gebiet der Public Relations. 

Jedermann, der PR einsetzt, muss seine exakten Publika bestimmen. Es kann mehrere unterschiedliche Arten geben. 

Dann muss er bei jeder einzelnen Art Publikum eine Umfrage durchführen und sich die jeweiligen Reaktionen ansehen. 

Er plant und entwirft anschließend seine Kommunikation und seine Angebote für jede einzelne Gruppe. 

Er sendet in jedem Fall die richtige Aussage an das richtige Publikum. Wenn es ein Dutzend verschiedener Publika gibt, kann es ein Dutzend verschiedener Aussagen geben. Jede Aussage ist für das jeweilige Publikum richtig. 

Jemand, der Public Relations einsetzt, ist auf ein Ergebnis aus – einen Anruf, eine Antwort, eine Reaktion. 

Die richtige Message in der richtigen Form an das richtige Zielpublikum bringt das Ergebnis. 

Eine falsche Aussage an das falsche Publikum kostet einfach eine Unmenge Geld und führt zu keinem Ergebnis. 

Wenn man das richtige Publikum kennt, kann man dann eine Umfrage mit ihm machen und mit Realität zu ihm kommunizieren. 

Wissen Sie Bescheid, wer Ihre Publika sind, wenn Sie Ergebnisse erzielen wollen. 

John Dillinger (1902–1934), ein berüchtigter amerikanischer Bankräuber und Mörder, der 1933 vom Federal Bureau of Investigation (FBI) für seine Beteiligung an zahlreichen Banküberfällen und einer Reihe von Morden zum „Staatsfeind Nummer Eins“ erklärt wurde.